The diver in the forest
H_____andbücher

 
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The diver in the forest
Theun Karelse

Es gab hier einen großen Waldbrand. In der Mitte der stillen Landschaft, hier und da rauchten noch die schwarze Erde und ein paar Baumstümpfe, lag ein Mann. Er war tot. Zur großen Verwunderung der lokalen Amtsträger trug er einen Taucheranzug, komplett mit Brille und Sauerstoffflaschen.

Was machte ein toter Taucher kilometerweit entfernt von der nächsten Straße, geschweige dem nächsten Gewässer? Irgendwann wurden sie sich klar darüber was wohl geschehen sei. Der Tote muss in einem nahegelegenen See getaucht sein als ein Löschflugzeug kam und ihn mitsamt dem Wasser aufsammelte. War er während des Fluges noch bei Bewusstsein, so musste ihm schwanen, dass er in Kürze über einem flammenden Wald abgeworfen werden würde. Wir sind diesem Taucher ähnlich, schreibt Theun Karelse.

Und hier am Punkt der Bewusstwerdung über einem flammenden Wald abgeworfen zu werden setzt The diver in the forest an um in einer ökologisch-technischen Selbstverortung ein zeitgenössisches Was-soll-ich-tun zu entwerfen.

Inhaltsverzeichnis
S.010 You are here:
S.036 The Elephantmanman
S.040 Glossary
S.108 The diver in the forest
S.112 What’s worth working for

Format 105mm × 148mm
offene Fadenbindung
Sprache Englisch
Seiten 120
Auflage 350
ISBN 978-3-946854-08-1

15.00 €

Reihe

Das Gute Leben, in dieser Reihe stehen Handbücher, die einen dem Genre Handbuch inhärenten Zug betonen, nämlich die Frage nach dem Guten Leben nicht nur zu stellen, sondern auch eine Antwort zu geben. Ein früher Vorfahr dieser Ahnenschaft ist Epiktet mit seinem Handbüchlein der Moral, in dem er das Stoische als Technik zum Umgang und Haltung zur Welt beschreibt. Mit dem Zerfall der Antike wurde die Frage danach wie man den nun sein Leben leben solle, zumindest im europäischen Raum, beinahe ausschließlich von der Theologie besetzt. Das gute (christliche) Leben war eines der Bescheidenheit, Unterwürfigkeit und des Kampfes im Namen Gottes im Dienste einer eschatologischen Funktion: die Ausrichtung auf ein Außerhalb des Lebens. Diese himmlische Funktion herrschte unangefochten, bis die Industrielle und die französische Revolution sie letztendlich auf ihren Weg ins Fegefeuer schicken sollte. Von wo aus sie als zertrümmertes Schlachtfeld im Selbst(hilfebuch) auftauchen sollte.

Autor

In letzter Zeit initierte Theun Karelse Forschungsprogramme basierend auf Feldarbeit und kritischer Reflexion. Hierfür werden verschiedene Teams gebildet, die durch In-situ-prototyping, Experimentieren und direkte Wahrnehmung spezifische Themen an bestimmten Orten bearbeiten. D.h. beispielsweise (Pfeil)Machine WIlderness, das sich um eine Ökologie der Maschinen dreht und ihre mögliche Einbettung in biotope verschiederne Typen, oder (Pfeil)Random Forests, das diese Forschungsrichtung erweiterte hin zu environmental machine learning. Er studierte am Sandberg Institute in Amsterdam bevor er FoAM, einem transdisziplinären Labor am Schnittpunkt von Kunst, Natur und alltäglichem Leben, beitrat.